Aznavour : Notizen aus der Zone NoNo
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Langres .
Die alte Festungsstadt auf einem Hügelrücken in der Champagne , deren gut erhaltenes , großzügiges Lebensangebot nur noch sparsam wahrgenommen wird :
In jedem ehedem prächtigen Stadthaus findet sich nur noch eine Etage bewohnt … Soviel verschmähte überreich angebotene Lebens-Höhle !
Straßenlaternen daselbst in einer farbig am Leben gebliebenen Daguerrotypie , deren Kleinstadtidylle Georges Simenon behüten möchte .
Einbahnstraßen-Kreisellogik , Verkehr vorbei am Café , enge Bürgersteige führen zu Bürger-Kollision ? Nein , eher zu einer Art Kooperation .
Die Wälle und die dahinter gereihten Hôtels , beflügelte Stadtpaläste aus dem Diderot-Jahrhundert .Man wünscht diesen edlen Kulissen nicht mehr Publikum , sondern mehr Mitspieler !
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Und die Frauen zu Langres:
Ach man wollte sie doch ALLE vögeln !
Von den Höhen und den Weiten
meiner imaginären Zuständigkeiten
ließe sich das schon regeln .
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Der Mond grellt als Himmelslaterne über Mirmande , das sich von der Bergkirche den Hang hinunterzieht ; der Ort ein kleiner Lichter –Fußabtreter unter den Hügeln . Lichter-Lava unter den Bergkuppen .
Da , am nächtlichen Berghang , plötzlich ein Glühwürmchen : Autoscheinwerfer arbeiten sich ab an den Serpentinen ( ich unterstelle Serpentinen ) , das Licht kommt und geht und wird schwächer und rücklichtrot . Ansonsten alle Bergrücken in menschenleerem Nachtdunkel schwarz verlassen , voll Schweigen , voll unbekannter Achtung .
Die Berge des Drôme , Vulkansuppenbrocken ; ein kalter Sonnenwind geht tags über die goldgelbweise Heuernte und die Strohrollen . Die hiesige Keramik-Manufaktur zitiert diese Farben .
4
Nizza !
La Baie des Anges
Triumphator Blau , Blau als ZielZielZiel !
der Evolution , Himmelsblau ,
Wassertiefenblau .
Lapislazuli Diamantsplitter wie Sternenstaub ,
blitzendes Espenlaub .
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Der Maharadscha ( drunter tun wirs nicht ) lässt immer noch mehr mehr mehr kleine Edelsteine in das Diadem einpassen : Die Paläste , die in die Nischen rund um die Baie des Anges eingehängt werden . Die Welt vor dem ( Sie wissen schon ) Sündenfall .
Beton machts möglich , wie ein Kaugummi unter der Tischkante oder Schwalbennest vermittelst Vogelspucke ; im Beton siehst Du die Spuren von Moniereisen-Rost : Das Meer tut also außer Fernblick und Brandung auch noch Feuchtigkeit dazu , Briefmarken leckend .
Hämische Balkone ! Mein Blick will von hier immer noch weiter , ist noch sonnen-saugender …Dazu ein bisschen Neugotik mit Sindbad , gezielt grenzwertig geschmack-wise . Unter dem Balkon heruntergeschachtelte Häuser-Waben mit dem Parkplatz : Oben auf dem Dach , unter privilegiertem Himmel , auf Serpentinen- Straßenhöhe.
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Die Alternative zu provenzalischem Saft-und-Kraft-Ocker und -Gelb ( als spuckte da wer Blut ) …..
Die Alternative : Ein Badezimmer in Leichtgrün-Pastel . Mit elastischer Konfrontation der Sonne ( wohingegen die anderen Farben unbedingt den Crash suchen ).
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Die Corona-bedingt Masken tragende Gesellschaft orientiert sich – schon aufgefallen ? – an Schnuller-Treue und Schnuller-Wolllust der Babies .
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Boulevard Carnot , lediglich zweispurig die Steilhänge entlang , zweispurig nur , aber mit der Verkehrsdichte einer Autobahn . Wie in die Hänge gehängt : Beton-Girlanden , geizend mit dem Zentimeter , dafür planquadratisch Meilen von Seeblick . Die Betontreue zum Relief ( Kliff führe , wir folgen Dir !) gleicht dem eng anliegenden durchgeschwitzten Hemd .
Monte Carlo zeigt wie ja ? doch ! Manhattan Straßen-schluchten mit senkrechtbetonenden Ausrufezeichen überall .Wenn die Erdbevölkerung
eines Tages raumsparend auf Mond oder Mars untergebracht werden muss…soll sie es da auch schön haben . Singapore Hongkong Monte Carlo .
9
Der Gelenkbus knarzt und quietscht lustvoll in den Kurven , als ob der Lieblingsfeind durch eine Obstpresse gequetscht würde.
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Wer so eine Frisur ( wie die da ! ) hat , meint alles ( aber auch wirklich ALLES !) auf eine Karte setzen zu müssen .
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Menton , Place aux Herbes . Arkadenschutz-uterinesk ; wo die Arkaden aufhören , fangen die Platanen an ; und wir sind deren
Schützlinge . Die Blätter sind malewitschmäßig fast weiß , wo besonnt ; fast schwarz(grün ) , wo ihre Unterwelt beschattend .
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Überzüchtet , diese Franzosen ! Ihre Bergsiedlungen blinzeln nach
Tahiti . Frauen mit unglaublicher Gegenwart oder Vergangenheit : Gegenwart ? Ihre Garderobenschränke stehen unter Verdacht : Suchtgefahr ! Hier versteckt sich Kokain ! Jeweils irgendwie unerhört , jeweils ausartend in einer Welt der Unschuld .
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In Frankreich wäre man gerne britischer Aristokrat . Sich die Schatten zurechtkuscheln !
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Viele Balkone sind um die Neubau-Riegel gezogen wie Festkränze : Tanzflächengroß, gefliest , da gibts ein Geben und Nehmen , und die Meeressicht bietet sich wie Sehnsuchts-Katapult ( aber was soll da schon vom Meer kommen , 2020 ?) , offers you can´t refuse .
Die Häuser wenden sich konkav ab ! von Girlandenstraße und Bucht , angeschmiegt an den Fels , elastisch im Spiel mit Mare Nostrum .
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Alle Herbstfarben sind als Sonnenblüten im Angebot ! ( Place Garibaldi , Nizza ) Alles in Butter , sozusagen . Gelbe carrées mit grünen Fensterläden , kasernenhaft durchgezogen fröhlich bzw. gelassen bzw.
warum nicht . Am Nebentisch turnt die kurzberockte Quasi-Nudistin ums Tischbein , in Gesellschaft ihrer gichtigen Oma ( oder Bordellchefin) . Wie in Verona zu Zeiten von Julio und Romea .
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Lounge Music ,
DER! Hauch Unaufdringlichkeit ,
also nicht zeitgemäß ,
Musik als Nicht-Person ;
eine Welt quasi non-grata ;
die Lounge in Diskretion ;
ihre Music zieht sanften Schluss-Strich ,
worunter noch mal ?
oder Anführungszeichen , alles ist Zitat .
Der Kenner genießt und schweigt
in Balance nach diskreter Wahl .
Plätscherndes Saxofon !
macht sich aus dem Staub ,
das Schlagwerk in Perlenketten ,
ein Piano als Teppich der sanften Geheimnistuerei ;
Leben als Galanterie-Ware .
Robinson
hat festen Freund :
Die Improvisation !
Hier passt alles , ist alles da schon .
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Frauenkörper
spreizen Beine auf Vespa oder Scooter ;
für mich unter Gewitterhimmel ……
wie Reise des Ibn-Batuta .
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Apropos : Das Mahlwerk der Stadt : Alle Arten von 2-Rädern sägen unversöhnlich , Mopeds wie Kinder-Knatschen , gemeint als Duftmarke der Männlichkeit .
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Nizza undoder Alexandria
ein Laufsteg
in Schmetterlings-Verfallszeit
weiß nicht warum ich mich so aufreg
die Schnappschuss-Parade
niemandes Schade
dem Paradies recht nah
in Alexandria und oder Nizza
ohne Copyright
bin hier arm doch ohne Neid .
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Bei dieser Schönen ist der Schwerpunkt :
Ein Lippenstift der Emphase !
Ausrufungszeichen ! Einfallschneise
fürs Platzen der Wertpapierblase .
Ich vermesse
Ohrring…zu Hüftgewand …
Lippenstift …zu Schulter…
Striemchen ..zu Sonnenbrand
Ägypterinnen mit
konzentrierter Nase
im Profil ….ohne je
Versprechen von Ekstase .
Sieg-gewohnt-gelangweilt :
Die Göttinnen vom Strandboulevard
grübeln : Gabs mal ne Zeit
als ich nicht so siegreich war ?
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Man sitzt hier und will nur ´nen Kaffee
lüstern… kommt Kellner mit Lunch-Karte
zieht beleidigt von hinnen
sein Rücken sagt : Na…warte !
Im Café auf Boulevard….
Stalingrad !
wohl dem der bei Namenswahl
die Qual der Wahl hat .
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Und dann …..
der Trend zum Karriere-Knick :
Mehrfach-Mütter schiebend Kindergefährt
zerrend bewältigend Strandspielzeug .
Mehrfach versenkt und beschwert !
Wenn da nicht die anderen Mütter rechts/links
( Kinder bäuch-und rittlings
vornevor hintendrein
auf Strand und Bürgersteig
meiner kann noch lauter schrein )
auch mitschöben
zerrten , am Säugling kleben:
Man käme glatt auf Sinnfragen
wär da nicht der Kinderwagen
Mutterglück
hin und zurück
zum Strand auf die große Bühne
in kleiner Glücksroutine
nach Männer-Zähmungstrick
hier stellt sich die Sinnfrage nicht
diese Existenz ist wasserdicht
wo Mütter glucksen glucken glücken schuften
Berufsberatungstipps : Verpufften .
Beratungsresistent /verpennt !
Und später heißts : Ja die Frau Mama !
hat so viele Opfer gebracht …
(= so viele aus der Kinderschar
zu Opfern und Geiseln gemacht ) .
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Freier Blick auf Rücken und BH-Geschnalle
unterhalb der Schulter
das hält alles eng und stramm
oh Breitengrad ( oh nullter )
straff drall agil
das Ding zu lösen
wäre die große Tat
verlang ich zuviel
vom Schnallverschlussbügel
dem Echtzeits-Siegel
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Bart , erst recht : Schnurrbart ! erscheint mir als Unterschrift unter einer Kapitulationsurkunde .
Die Augen eines Schwarzen hinter der Maske : Wie ermüdet . Eine Schulklasse in der Tramlinie 1 , höflich und lieb . Überhaupt : Wieviel Liebe , häuslich pro Haus , hinter den Kindern .
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Harte Arbeit , hier im Café Straßen-und Marktszenen zu klon-
(dikisier)en , Nuggets zu wittern , finden , kategorisieren . Das Leben besteht auf leben , insistiert auf : Nein ,verwechsle mich nicht . Ja, ich bin ein neues Blatt . Ja , alles ist Vektor .
Familien , die Erlebnisverwaltung , je nach Orgelpfeifenstatus
Variationen über 1 Thema .
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Gelangweilte Aristokraten überraschen wir bei großem Können ! Haarscharf vorbei an – ja , was ? –lungern .
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Die Fondacion Maeght in Vence . Am wohltuendsten ist der japanische Garten mit weißen Kiesstraßen , als Weinberg-terrassen angelegt ; Zedern und Steineichen perforieren den Horizont ; Berge liegen unter Gewitterschwaden . Wasser-Bassins bieten Durchblick auf hellgrün klaren Boden .
Die Kunst ist hier ein Geiselfremdkörper , gehalten von
freundlichem Infantilismus ; Kunst gefällt sich , fläzt sich im Endstadium : Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder oder wie die Mirós .
Sonne im sanften Nachmittag , weggeschattet ; Zikaden juxen . Die Kunst ist für heute ausgekünstelt . Dienstschluss im Kindergarten . Ansichtssache. Sinnbrache .
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PS Der Blechbrunnen in der Fondation : Röhren à la Leger nicken und sinnen ; die daraus zusammengefügten Wassertraufen spiegeln sich in blauer Keramik . Sauber ! Röhren ist Silber . Die Wasser laden mich auf , besänftigen mich zum Begehren .
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Schlaflosigkeit in Schieflage ,
in Habacht Schlagseite ;
noch ist Ruhe im Garten
zu Psycho und Ego-Pleite ,
wo die Vögel bis 5 Uhr warten ;
turnover burnout
bis der Morgen graut ,
alle Arten von Warten….
Insomnia Blues ;
alles auf Anfang zu Fuß ,
Seins-und Sinnfrage ;
alle Arten von Warten
( auch auf den Rentenbescheid
aus Hinterzarten ) .
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Die Felswände der Baie in Villefranche …. Fjordschroff verschrammt und humorlos stülpt der Berg sich auf kürzestem Weg in die Rade ; aus Versehen lässt der Sturz hier und da eine Schrebergartenfläche für einen Park oder ein Maurenschloss frei .
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Im Park der Villa Ephrussi
( nein , nicht : Jurassic Park )
die Schönheit hier
Kokain
für Pauschal-und Individualreisende .
Neuschwanstein , jumelé avec..
und Rokoko für alle , der Pudel unter den Parks !
dies ist die Mozartschleife ,
unkaputtbar , unter den Parks der Star .
Und draußen vertäut eine Dschunke unter Sonnensegel
Millionärs-Yacht
vektoresk gezogen übers Meer hierher
die Wetterlage stabil seit April
Sonnengelb und Meeresblau
bleichen die Welt-und Felsenseiten
( auf dass Dichter Lobendes drüber verbreiten . )
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Schönschönschön die Schöne
dass ich mich dran gewöhne :
Die große Schönheits-Verschwörung ,
sozusagen in Beweislast-Umkehrung .
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Gesichter in hiesiger Abendsonne , im Café , im Bus : Sie haben alle Teil an so viel ästhetischer Wahrnehmung , märchenhaft Paradiesischem : Man erwartet , dass sie alle einen kleinen Gloriolenschein um sich sprießen lassen .
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Sprachkiesel : Der Professor, immerhin führender deutscher Stendhal- Spezialist , versteht fast nichts vom Gespräch der Einheimischen am Nebentisch . Deren Sprache erscheint ihm abgeschliffen , ein Kiesel rundum , hart und rund , rund aber hart .
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Ein Mann um die 35 , nackter Oberkörper , unterwegs mit einigen Kumpels in der Fußgängerzone der Rue de la France ; beide Arme wurden ihm jeweils in Schulterhöhe amputiert .
In dieser Straße liegt eine Ausgeh-Hölle an der anderen . Geht alle nach Hause ! nein , Ihr habt Euch gar nichts zu erzählen !
Und diese Hingucker von Frauen : Egal wie umwerfend Ihr Euch stylt , orthodox oder esoterisch : Am Schluss feiert Ihr Hochzeit mit irgendeinem Durchschnittsmacker , der nur ein Mal in seinem Leben triumphiert .
Die Diven haben allerdings vorher täglich geduscht ! in den Bettvorlegern einer Blick-Allgegenwart , erst Spiegel , dann Esplanade . Rocksäume flatternd und rutschig unbehaust auf der windigen Promenade des Anglais .
Hisst den Jolly Roger !
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Bienenwabengleich liegen die Riegel der Appartementblocks über der Bucht von Villefranche , gestaffelt rücksichtsvoll , jeder auf der Schulter des Vordermanns ; keiner versperrt dem Anderen die Sicht auf das ligurische Blau: Eine Bewirtschaftung des Ausblicks . Nur vom Kreuzfahrtschiff aus hat man das ganze Bild im Blick auf die Zuschauerränge .
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Franzosen : Ein ach! so krach-affines Volk ! Unseren täglichen Krach gib uns heute .
Was man auch alles hätte werden können . Was einem alles erspart blieb , wofür man sich noch Zeit ausbitten möchte . Wunschkonzert und Solidaritäts-Gottesdienst . Alle Menschen sind schon Brüder : Hier . Die Auflösung unseres Freitags-Rätsels . Der große Mittag als Hochplateau . Und vergib uns unsere Geheimnisse .
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Auf der Reede liegt ein Frachter inmitten der Yachten ; der Yachten einlädt und sie weitweit übers Meer an einen anderen Hot-Spot transportiert . Man muss flexibel sein .
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Côte d´Azur als Antwort auf Potenz-Probleme : Ein lauwarmer Schwamm als Passepartout , Schwamm drüber , Erstellung einer Knautsch-Zone ; eine Souffleuse .
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Das Leben ist so endlich !
Das Licht auf der Toilette dieses ansonsten empfehlenswerten
Restaurants wird kurztaktisch zeitrationiert . Von der Klobrille
aus wirft man sich entsprechend so hektisch wie möglich in Karajan-eske Motorik , um die Lichtschranke zu betören : Es werde wieder Licht !
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Der Pariser Ur-Meter , neu zitiert in Corona-Zeiten , etwa im Geschäft . Wehe dem Übeltäter ! Maske in Blau …weiß oder grün , fast wie in Venedig damals das Spiel um Verrätselung .
Der Filter eine Art Reuse ,
stör bloß nicht meine Kreise .
Maske in Blau ,
Kind Mann und Frau .
(Über der Maske rollen die Augen ).
Im Bus-Gerucke
keine Chance der Spucke .
Maskenball
im Corona-Jammertal :
Pfui !
diese Schlampen ,
denen wir den Schlamassel verdanken !
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Dichter ! diese ..
Konsens-Aufkündiger
vollhalbviertel Selbst-Entmündiger
Gute- Laune- Bestrafer
sie sprechen in Rätseln
notorisch auf der Flucht vor dem/in den Zeitraffer…
man sollte sie metzeln
sie sehen und hören
weiter und mehr
im Umgang sowasvon schwer..
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Das blaue Meer breitet sich wie ein glattes weites Laken ,
macht Lust auf lauter Ja! Ja! Ja! Jauchzen . Hinter der nächsten Kurve Sonnenwurf und Lametta , in grellen Lamellen , Rebellen suchen nach dichten Stellen , Halt gefunden in Stromschnellen .
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Unter einem der Art-Deco-Werbeposter für die mondänen Feiern an dieser Küste steht kleingedruckt , aber nicht kleinlaut :
Der Eintrittspreis käme u.a. auch den `Gueules Cassées ´ unter den Weltkriegsopfern zugute .
Ende der Durchsage .
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Photographenpest ! Wie hier vor dem Bettler , in je neue Photos taumelnd , im Photographen-Chor Credo-beflissen . Ich , der Bettler . Irgendwo links unten im Bild , tüftele über meinem Lottoschein .
46
Villa Ephrussi : Inmitten und als Folge all des Rokoko-Gipses : Vergewaltigungs-Lust . Ach wäre all dies ein Streufeld von Resten nach einem Vulkan-Ausbruch ! Und ich !….. der schliemannsche Scherben-Experte !
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Schatzinsel-Ausblicke
auf eine Hispaniola
im Golf da unten
Zikadenheimspiel Tribüne
Laken-Weite
lüsterne Tunten
auf Otaheite
Rokoko-Konkubinen
an Bord ein Lager-Koller .
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(auch Im Ephrussi-Park )
Ästhetische Bankrott- Erklärungen
schleichen durch Museum und Park
(so sie dazu noch sprechen )
äußern sich i.G. anerkennend
u.a. zu chagall ( mark ) .
Durch diese Gärten wandeln
wandelt die Menschen zu Guten !
Die dauerhaft Schlechten ( die Dichter )
bannt auf die Aleuten !
Ein Garten besänftigt begütigt
mein Denken zu Beinah- : Gebet
wuchert verschenkt sich verschwendet
da denkt sichs von selbst an Diät !
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Ein weitestes Amen sagen
Wagerechten wagen
sich wagerechtestens dehnen
Wunden fast ersehnen .
5o
Der Zauberberg liegt unter Wolkengebirgen , inmitten einer Kongregation blauer Walfischrücken ; je nach Loch im Wolkenflausch . Hinter den Bergen bei den 7 Zwergen …möchte man unweigerlich sein .
Man denkt : Da kommen die nie drauf , hier in den Verlegenheitsweilern wären die Bankräuber sicher .
In Tintenblau und Silber ordnen sich Wolken und Schroffen auf Dich zu , als wollten sie dich in eine Grotte saugen .
51
Villefranche
Fettschmatzendes Pastell in Senfgelb und Ocker , wie getunkt in Bestand , wie getränkt in Antwort , sonnenschmatzig schattenbrütend :
Soviel Aufhorchen und Zustimmung war selten .
Französische Autos mit Bodenhaftung , französische Laute . Als ob sie im Puzzle die passende Stelle einnähmen .Schatten belegen Alibis .Kein Mindestabstand an der Waterkant .
Am Anlieger elastisches Bootschwappen .
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Unsere Villa in Nizza ist verkehrsumrauscht , eine Lebens-Sammelkiste allerseits . Obendrüber geduldiges Himmelsblau , wir durchsonnt besegelt .
Nizza : Das LA ( Los Angeles ) am Mittelmeer , auto-tohuwabohu mit Menschen drein gefügt .
Ich unterstelle , was ich Wüstensöhnen sowieso immer andichte : Die Balance kultiviert Gedächtnisverlust : Was ist wichtig , was nicht …sie seien halt weiser , anders als bei uns . Die Wolken dunkeln jetzt auch , haben genug gesehen und ziehen aufs Meer hinaus .
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Ein Balkon zum Garten raus , vis à vis ein gemütlich dicker exotischer Bananenbaum ; um die Ecke Krach : Besser gar nicht erst nachsehen .
Es ist die Küstenstraße nach Villefranche um den Mont Buron herum . Im Lärm-Mosaik scheint jeder Kracher scharf umrissen , mit Auftrag quasi , geborgen in einem Ganzen .
54
Wie frisch vom roten Teppich : Das Gestelze ins hiesige Café
Plongeoir . Das war mal ein 3-Meter-Sprungbrett . Neptun hält hier Audienz , ist ganz locker . Und Gauguin-Stehruderer staken aus der schlabbrigen Bucht zum Ozean heraus . Gebräunte Tahitanerinnen mit rasierter Achselhöhle und tiefbraunen Augen , die den Sturm besänftigen , wie Ikonen-entsprungen , Ikonen-Springer !
55
Ich werde hier immer geweckt durch Vogelgladiatoren .Sie trällern durch die Garten-Arena ; Tauben gurren , monotone Trakehner ,
gaben
um 5 Uhr 26 alles was sie so im Wortschatz haben ,
ich eine Art Sandsack
sie mit weniger als 26 Buchstaben
Geflöte Geschnatter Geschmetter
Locken Raunen Gezeter
deklamieren insistieren volieren
im Sonderangebot
jetztjetzt nicht später
zu wenig Ohren dies zu hören
Vögel die sich über den neuen Tag empören
trommeln auf der Morsetaste
ja hier , auf diesem Aste
klopfen Schmiedehämmer
in Noten-Girlanden
Haupt-wie Nebenthema
Entquemer
der Äther lauft aus und über
melodisches Stampfen und Trampeln
Festklopfen Nägeln und Hämmern
Morsen und Horchen
Artikulation im Fieber
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Auf dem Weg nach Eze-Village .
Die Siedler zeigten seinerzeit waghalsigstes Vertrauen in Felsstürze , in Gesteinsfestigkeit : Eine Zirkus-Nummer !
Jede Bucht ein neues Programm . Spontan-Türme , zu deren umgebenden Siedlungen Hinterrücksschleichwege führen ; strangulierende Kurven , in denen einem Fahrschulautos entgegenkommen . Serpentinenpendel , Systole/Diastole , und auch Nietzsche ist hier herumgestiegen .
Besagte Schlucht am Chemin Nietzsche öffnet sich im Meeresblau , die Felsenbucht spitzt sich auf DICH zu ! ergibt ein vaginales Dreieck mit Felsabhang und Zikaden-Blues .
57
Vom Schmoll-Lipstick getüncht
zu Vestalinnen-Weiß
bemüht oligarchisch
Stichwort gebend ihrem Demnächst-Greis
der , üppig motorisiert ,
weiß ….was zu erwarten… für DEN Preis !
der Mitfahrt im Jaguar
wer hat hier wen verführt ?
Sonne wie gewünscht ;
wie Melania ein Star
wurde : Auch SIE verspürt ….
verspürt auch sie…
das Zeug in sich
zur Monogamie .
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Der Morgen danach
Zimperlichkeiten
am Frühstücksbuffet
ICH ? schlechte Laune verbreiten ?
Nein bittedanke , nach Ihnen
Sie stehn mir auf dem Zeh !
Immer muss man sich selber bedienen..
Nehmen Sie die Finger von meiner Frau.
Gibt’s hier noch Sardinen ?
Oder geräucherten Kabeljau ?
Bin halt ein Fischliebhaber .
Was bleibt Ihnen schon als Araber ?
am Frühstücksbuffet
vor dem Käse ein Stau
dann nehm ich halt Tee
nur keine Zimperlichkeiten
( wie manche sich hier ausbreiten ! )
Nein bitte danke nach Ihnen
kein Schwarzer ? Dann nehm ich halt Grünen .
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Siesta in Gelb-Beige , eine würdige Geste für einen alten Planeten : Es gibt im Midi viel zu erinnern , wirken zu lassen , museale Kaffees zu trinken : Ja , da war etwas ….Hängematte , Kirche , Museum .Graugelb ein guter Vorgeschmack auf später , insgesamt :
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Wüstenkhakigelbmilchpastell
großer Mittags-Schatten ungrell
gedämpfte Historie
matte Euphorie
wagerechtes Ideal
respektvolles Integral….
Nur die Girls wie gestylt
für den Abi-Ball
waren alle schon wach ,vor
dem Weck-Signal .
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Eine Jugendstilfassade in Nizza , Rue Buffa : Damals war das revolutionär : Die Bauherren wollten nicht nur mit Eisen bauen , sondern das Material auch noch ostentativ fassaden-bestimmend vorzeigen : Wir sehen feinziselierte Spinnweben aus Kunstschmiede- Eisen .
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Habe mein Buch zuhause vergessen , stelle ich im Olivengarten á la Gethsemane fest . Warte also unter blauer Dauer-grundierung , auf fettgrün bewässertem Rasen , gelehnt an Rinde , darauf , dass MICH wer liest .
63
Frankreich , irgendwie die interessanteste Prosa …seit Erfindung von Hornhaut und Schmirgelpapier .
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Bei der Erörterung von ästhetischen , politischen und moralischen Fragen sollte man vielleicht immer zuerst schauen : Welchen Beifall man von jeweils falscher Seite einheimsen wird .
Ich sehe mich also nach links und rechts um und traue mich dann doch hervor mit folgender These : Wie bei einem One-Night-Stand , so auch bei einer Reise ! sollte der Kenner , um nachher noch in den Spiegel gucken zu können , genießen -und : Schweigen !!!!
Also NICHT ! aller Welt beim Grillen erzählen , dass man jetzt endlich auch mal nach XY gefahren sei , es dort aber weniger schön fand als erwartet ( und als in XYZ) . Und außerdem teuer !
Nein, beim ( notgedrungen gemeinsamen !) Hören der H-Moll-Messe braucht der Kenner sich seiner Tränen nicht schämen , aber auch nicht seiner Wut , wenn bei Konzert-Ende alle Mit-Hörer meinen , nach dem Göttlichen wieder der Banalität die Tore öffnen zu müssen , indem man – klatscht .
Und , heimgekommen von der Suche nach der nicht-okkupierten Zone , sollte man gefälligst nicht von selbigen erzählen .
Es sei denn , man wäre dazu ausdrücklich beruflich berufen wg. seines Dichter-Status .